Die Dieselproblematik von VW ist „hausgemacht“, da man mit Schummelsoftware versucht hat, die Erfüllung der vorgegebenen Grenzwerte vorzutäuschen, weshalb die erschlichene Betriebserlaubnis wieder entzogen werden konnte. Die Diesel von Renault wurden nach bisherigem Kenntnisstand „ehrlich“ auf den vorgeschriebenen Prüfzyklus (mit allen nur irgendwie dabei zugelassenen Ausnahmeregelungen) optimiert – frei nach dem Motto: was interessiert uns der tatsächliche Schadstoffausstoß im realen Fahrbetrieb, wenn wir nur irgendwie Euro 6 erreichen? Solange kein Betrug bei der Zulassung nachweisbar ist, müsste deren Zulassung Bestandsschutz haben.
Auch wenn die VW-Motoren im realen Betrieb sauberer sind, als die von Nissan oder auch Fiat etc., so bleibt der Makel zunächst besonders bei VW, Audi Porsche … hängen. Die Politiker sind aber hellhörig geworden, und versuchen den Spagat zwischen Industrieförderung und Umweltschutz - die Umwelt wird auf längere Sicht wohl siegen, obwohl neue Autos auch nicht sauber vom Himmel fallen.
Wenn ich darauf angewiesen wäre, in Umweltzonen z. B. nach Stuttgart einzufahren, würde ich mir aktuell keinen Diesel mehr kaufen, obwohl ich von dem 1,6 l Diesel und hier besonders seiner Sparsamkeit auch bei flotter Fahrweise begeistert bin. Die Franzosen sind in ihrer Diskussion um Dieselverbote auch schon sehr weit, wenn also Fahrten nach Frankreich eingeplant sind, wäre es für mich ebenfalls ein Grund, den Benziner vor zu ziehen.
Wenn nur genügend Autofahrer so denken wie ich, dürfte der Preis für Dieselfahrzeuge derart in den Keller gehen, dass es jedoch wieder Anlass gäbe, ins Grübeln zu geraten, ob nicht doch ein Diesel auf den weiterhin freigegebenen Strecken sinnvoll wäre.